Identitätswandel bedeutet in der Regel Identitätsverlust, also müssen wir uns fragen, wie Zukunft identitätsstiftend sein kann. Der Wandel beginnt im Kopf, also ist das Klima, in dem der Wandel stattfindet, wichtig! Wandel gelingt nur mit Begeisterung und Leidenschaft! Deshalb ist auch das Prinzip Freiwilligkeit wichtig. Transformation basiert auf Akzeptanz und Akzeptanz bedarf der Organisation.
Das Zusammenspiel der Akteure und der am Prozess Beteiligten ist wichtig. In welchem Geiste findet der Wandel statt? Ganz im Sinne von Friedrich Dürrenmatt: Was alle angeht, muss auch von allen gelöst werden! Entscheidend sind nicht die Fakten, sondern die Meinung über die Fakten. Deshalb: Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Transparenz, Partizipation!
Wer Wandel betreibt, braucht einen langen Atem. Ein Betrieb ist schnell geschlossen, aber eine neue Nutzung braucht Zeit, 5, 10 oder 15 Jahre. Diese Botschaft muss den Menschen von Anfang an vermittelt werden. Gleichzeitig braucht es Erfolgsgeschichten, die identifiziert und kommuniziert werden müssen. Nutzungsideen, Nutzungskonzepte, konkrete Betriebskonzepte müssen vor Ort entwickelt werden, immer am konkreten Projekt. Die Tugenden der Zukunft sind: Vernetzung und Experimentieren. Eingefahrene, bekannte Muster verlassen und ausprobieren und bereit sein, Korrekturen vorzunehmen.
Nicht klassisch planen und dann feststellen, der Plan wird nicht von den Menschen angenommen; stattdessen ausprobieren, beobachten, Prototypen bauen und experimentieren. Experimente gelingen nicht immer, deshalb gilt es, eine gute Fehlerkultur zu entwickeln, viel zu diskutieren, Perspektiven zu wechseln und zu lernen.
Autor: Prof. Dr. Hans-Peter Noll
Copyright Beitragsbild: Maurice Weiss/ Ostkreuz